Torfverbot: Der stille Wandel in Mooren – Was Deutschland, Europa und die Welt bewegt
Warum Torf plötzlich zum Politikum wird
Torf – jahrzehntelang als beliebter Bodenverbesserer im Garten- und Landschaftsbau genutzt – steht
heute zunehmend in der Kritik. Seine Nutzung zerstört wertvolle Moorlandschaften, setzt enorme
Mengen an CO₂ frei und gefährdet wichtige Ökosysteme. Der weltweite Umgang mit Torf wird neu
bewertet – und in vielen Ländern sogar verboten oder stark eingeschränkt.
1. Torfabbau: Eine unterschätzte Umweltbombe
- Moore bedecken nur etwa 3 % der Erdoberfläche, speichern jedoch doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder der Welt zusammen.
- Der Abbau von Torf führt zur Zerstörung dieser Moore und setzt gespeichertes CO₂ frei – ein Prozess, der über Jahrzehnte kaum rückgängig zu machen ist.
- In Deutschland stammen rund 80 % des verwendeten Torfs aus eigenen oder baltischen Abbaugebieten.
2. Deutschland: Fahrplan zum Ausstieg
- Ziele: Die Bundesregierung hat sich im Rahmen ihrer Klimastrategie verpflichtet, den Torfabbau und die torfbasierte Nutzung im Gartenbau bis spätestens 2030 zu beenden.
- Aktueller Stand:
- Seit 2022 gilt ein schrittweiser Ausstiegsplan.
- Der Einsatz in Hobbygärtnerei soll bereits ab 2026 untersagt werden.
- Im professionellen Gartenbau wird der Umstieg durch Förderprogramme unterstützt.
- Herausforderung: Ersatzstoffe wie Kompost, Holzfasern oder Kokosfasern sind verfügbar – aber in Qualität und Preis (noch) nicht durchgängig konkurrenzfähig.
3. Europa: Pionierregion oder Flickenteppich?
- Niederlande: Hat sich mit einer „Torffreien Gartenbau“-Strategie international hervorgetan. Ziel: vollständiger Ausstieg bis 2025.
- Österreich: Verbietet seit 2022 den Verkauf von torfhaltigen Substraten an Privatkunden.
- Schweden und Irland: Traditionsreiche Torfländer – während Schweden restriktiver wird, steht Irland noch am Anfang des Ausstiegs.
- EU-Ebene: Der Green Deal und die Biodiversitätsstrategie 2030 erkennen den Wert von Mooren an, aber ein europaweites Torfverbot gibt es bisher nicht.
4. Globaler Blick: Zwischen Abbauinteressen und Klimaschutz
- Indonesien, Russland und Kanada gehören zu den größten Moorflächen-Besitzern und -Nutzern weltweit.
- Kanada: Größter Exporteur von Torf – der kommerzielle Abbau ist stark reguliert und in Quebeck bereits verboten
- Indonesien: Torfbrände dort sind eine der größten Emissionsquellen in Asien. Internationale Wiedervernässungsprojekte laufen, z. B. über UN-Initiativen.
- UN und IPCC: Moor- und Torferhalt gelten zunehmend als Schlüssel zur Erreichung der Klimaziele.
5. Alternativen: Was kann Torf ersetzen?
Angesichts des Torfausstiegs wächst die Bedeutung nachhaltiger und leistungsfähiger Ersatzstoffe.
Neben etablierten Lösungen entstehen zunehmend innovative Substrate, die das Potenzial haben,
Torf nicht nur zu ersetzen, sondern ökologisch zu übertreffen.
Klassische Alternativen:
- Kompost und Rindenhumus: Regional verfügbar und bewährt, jedoch schwankend in Qualität.
- Holzfasern und Kokosfasern: Luftdurchlässig und speicherfähig – jedoch oft mit globalen Lieferketten verbunden.
- Pflanzenkohle & Schilfprodukte: Interessant für Spezialanwendungen, aber noch Nischenlösungen.
Power Substrate: Klimapositives Substrat aus Waldbrandholz
Ein vielversprechender Neuzugang im Markt ist von Power Substrate Inc. – ihr markengeschütztes
biologisch aktives Substrat SuSoTM, das aus dem Totholz verbrannter Wälder hergestellt wird.
Dieses Material:
- nutzt eine bislang weitgehend unerschlossene Ressource (Brandholz), wird CO₂-arm mit Hilfe eines thermochemischen Umwandlungsverfahrens (Ompeco Converter) produziert,
- weist hervorragende Eigenschaften hinsichtlich Wasserhaltevermögen, Luftdurchlässigkeit und Nährstoffpufferung auf,
- ist torffrei, regional erzeugbar und zirkulär einsetzbar – auch im professionellen Gartenbau oder Vertical Farming.
Power Substrate Inc. verbindet also Klimaschutz, Forstwirtschaft und Kreislaufwirtschaft auf
neuartige Weise und kann langfristig eine tragende Rolle beim Ersatz von Torf einnehmen.
Fazit: Torf gehört der Vergangenheit
Das Umdenken rund um Torf ist kein Modetrend, sondern eine ökologische Notwendigkeit. Die
Politik zieht nach, die Industrie testet Alternativen, und immer mehr Gärtner:innen verzichten
freiwillig. Ob Kanada, Deutschland und Europa beim Ausstieg Vorreiter bleiben oder nur
zögerliche Mitläufer sind, wird sich an Taten zeigen – nicht an Plänen.









